Hmmm....was es alles so gibt.

Heute rede ich nicht über meine hoffnungslosen Abnehmversuche und meiner katastrophalen Motivation.
Oder doch?
Na gut...also doch!
Tja währrend ich so über den Sinn und Unsinn meiner Diät siniere und zwischen totaler Übermotivation und "mir doch alles egal" Stimmung schwanke, stelle ich immer wieder fest, dass ich im Grunde ein unzufriedener Mensch bin.
Fangen wir doch mal am Kopf an, und ich rede hier nicht über einen vermasselten Haarschnitt, ich rede von Ideen, Gedanken, Wünschen und Träumen in meinem vernarbten Hirn.
Ich habe viel viel nachgedacht und habe festgestellt, dass ich mich zu Sklaven meiner eigenen Ängste und sogar Hoffnungen gemacht habe.
Die mich besser kennen, wissen wovon ich reden.
So vieles habe ich mir als Verbot auferlegt und gar nicht mehr beachtet, was schön und bunt in meinem Leben ist.
So viele Dinge hab ich unversucht gelassen, weil ich gleich von einem negativen Ergebnis ausging.
Aber wie war das nochmal mit der Hummel?? Sie fliegt einfach ohne sich Gedanken darüber zu machen ob es "rein theoretisch" möglich ist.
Vollkommen gedankenverloren stürzt sich sich Tag für Tag aus ihrem Bau und erkundet die Welt. Hält ab und zu an einer Blüte an und macht weiter...einfach so.
Unbeschwert.
Frei.
Ich bin, leider völlig gegensätzlich, nicht gedankenverloren und unbeschwert, auch wenn mein Körper der einer Hummel ähnelt, abgesehen von den Streifen und Flügeln.

Warum kann ich nicht mehr ein Stückchen wie sie sein?

Tja und die große Antwort auf diese kleine Frage ist einfach, dass ich meine Unbeschwertheit verloren habe.
Entfernte Bekannte würden mich als einen Menschen beschreiben, der IMMER lacht, wenige Dinge ernst nimmt, als einen "Glas-halbvoll-Menschen", als jemanden der immer einen Hoffnungsschimemr sieht.
Überwiegend ist das auch so, aber manchmal sind auch meine Abgründe sehr tief. Und in sie hineinzufallen bedeutet viel Kraft aufzubringen um wieder ans Tageslicht herauszukrabbeln.
Aber bis jetzt habe ich es immer wieder geschafft.
Und da ich Selbstmitleid verachte ab einem gewissen Punkt habe ich beschlossen mein ganzes Leben, zumindest die mich bedrückenden Seiten, jene die mich selbst versklavt haben, abzuschaffen.

 Sind wir doch mal ehrlich...der Schlüssel zu einem glücklichen Leben liegt doch nicht im BMI oder in einem schlanken Körper, auch nicht in den "aaaahsss" und "ooohhhs" nach einer Gewichtsreduktion und schon gar nicht wenn man dann erst von seiner Umwelt beachtet wird.
Wahres Glück, egal ob dick, dünn, schlank, moppelig, stattlich, plüschig etc erfährt man nur wenn man sich selbst liebt.
Bist du nicht glücklich wenn du dick bist, werden auch 40 verlorene Kilogramm das nicht ändern.
Das sollte man sich mal laut und deutlich sagen.
Will man das aber ganz unbedingt wegen der Gesundheit (und jaaa das ist ein wichtiger, zwingender Grund) braucht man trotzdem seine "Glücksbasis", seinen Pol der guten Laune.
Und das war bei mir nicht mehr vorhanden.
Hauptsächlich durch meinen Job, durch mein mittlerweile gesteigertes Selbsmitleid, durch meine Familie die mit guten Ratschlägen mehr angerichtet haben als ihnen vielleicht bewusst ist und die unbändige Trauer um meinen Vater.

So und was hab ich nun getan??
Ich habe mir einen neuen Job gesucht und siehe da.....wenn alles gut läuft und die Hospitation herrvoragend verläuft kann ich vielleicht nächste Woche den Vertrag unterschreiben und ab  01.10 meine neue Stelle antreten.

Ich war am Grab meines Vaters....das erste Mal seit Februar.

Ein Stückchen hab ich meinen Frieden geschlossen und somit ein Stückchen meine "Glücksbasis" ausgebaut.
Je breiter die wird um so schöner wird mein Leben und um so größer wird meine Start und Landebahn um aus meinen Bau herauszufliegen und gedankenverloren den schönen Tag zu genießen.
Ähnlich wie die Hummel.

Jetzt brauch ich nur noch ein paar Flügel.....wo war noch mal die Heißklebepistole?